PATRICK

Fliegen, fliegen, fliegen – ich bekam den Gleitschirm quasi in die Wiege gelegt. Here is why: 

​

​

Als Mitte der 80er-Jahre die ersten Gleitschirme am Schweizer Himmel zu sehen waren, gehörten auch meine Eltern zu den Pionieren, die da ihre Kreise am Himmel zogen. Zehn Jahre später, 1994, kam ich auf die Welt. Kaum da zog es mich nach oben. Schon als Siebenjähriger ging ich mit meiner Grossmutter im Sommer auf die Alp, um mir das Geld für die Gleitschirmausbildung zu erarbeiten. Dann, mit 14 Jahren überredete ich meine Mutter, mir ihren Schirm für Ground-Handling-Übungen zu überlassen, als sie mit meinem Vater zu einer längeren Bergwanderung aufbrach. Sie willigte ein, aber ich hatte genug am Boden geübt. Und so hob ich an diesem Nachmittag erstmals an einem viel zu steilen Hang ab. Eine Harakiri-Aktion, zwei Jahre vor dem gesetzlichen Alterslimit. Erst mit 16 Jahren dürfte man fliegen. Und das alles unter den kritischen Blicken der Szene beim Frutiger Hangar, was mir nicht bewusst war. Meine Mutter wollte mir das Fliegen darauf verbieten. Mein Vater überzeugte sie davon, dass es sicherer ist, wenn ich Unterricht nehme. Es folgten Stunden am Übungshang, kleine Flüge, starten, wieder landen. Der erste Höhenflug dann im April 2010, an einem Samstag. Der Nebel drückte zum Startplatz, ich zweifelte, ob ich starten kann, aber der Fluglehrer gab mir das Go. Ein paar Sekunden im Nebel, dann gleissendes Sonnenlicht. Und ich wusste: Das ist es, das will ich machen. Mit 16 Jahren hatte ich die Lizenz zum Fliegen. Seither ziehts mich über die Wolken.

​